11. Vortrag zur Apokalypse des Johannes (Dokumentation)

Von Dr. Wolfgang Peter

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Datum des Vortrags:

Zusammenfassung

Von Mithörer B. G.

Gemeinde von Sardes, das sind wir, unsere Kulturepoche (1413 – 3573 n. Chr.), auch mit ein paar Anmerkungen zur vorhergehenden Kulturepoche, der Zeitenwende, das Erdenleben des Christus, durch das sich die Menschheitsentwicklung entscheidend verändert hat, insofern als die Kraft des ICH ist jetzt wirklich angekommen auf der Erde und in der Menschheit, es gibt dadurch wichtige neue Möglichkeiten, z. B. wird dadurch das Problem gelöst, bzw. eine Lösung angebahnt, dass wir mit den Widersachern insofern fertig werden können, dass wir sie erlösen können. Wir können die Widersacher wirklich erlösen. Wir haben letztes Mal das dramatische Erlebnis besprochen, das das ICH des salomonischen Jesus in den Leibeshüllen des nathanischen Jesus erlebt hat, in den Jahren vom 12. bis zum 30. Lebensjahr, am Schluss gekommen ist zu den Essenern, und festgestellt hat, ja die machen ihre Übungen, die reinigen sich von alledem was unrein in ihrer Seele ist, aber es wird den Menschen, die rundherum leben aufgebürdet, und insbesondere die Widersacher, die sie zwar nicht mehr angreifen können, aber die gehen jetzt zum Volk draußen im Grunde. Das war die Problematik bis zum Erdenleben des Christus, dass es diese Möglichkeit nicht gab, die Kräfte der Widersacher aufzulösen. Reinigung bedeutete immer, dass einer der hochsteigt, diese Reinigung auf Kosten anderer durchführt. Das gilt für die ganze alte orientalische Weisheit, auch für die atlantische Zeit, da gab es diese Möglichkeit nicht. Diese Möglichkeit gibt es erst seit dem Mysterium von Golgatha mit dem Kreuzestod, bei dem sich die Inkarnation des Christus vollendet hat, die Inkarnation in die Leibeshüllen des nathanischen Jesus, mit der Jordantaufe ist das ICH des salomonischen Jesus hinausgegangen, jetzt beginnt das Christus-ICH, das große makrokosmische ICH diese Leibeshüllen zu durchdringen, bis in das Knochensystem hinein, das ist der entscheidende Faktor. Das vollendet sich im Moment des Todes. Dann ist diese Inkarnation vollständig in diesem Menschenleib, man kann aber dann weiter sagen, die irdische Inkarnation des Christus fängt damit erst so richtig an, denn jetzt mit dem Tod auf Golgatha verbindet er sich mit der ganzen Erde, die Leibeshülle des Christus ist ab da die ganze Erde, er durchdringt die ganze Erde, vor allem auch das dunkle unterirdische Reich der Toten, das dunkle Reich, das Reich der Schatten, von dem insbesondere in der ägyptisch-chaldäischen Zeit und der griechischen Zeit gesprochen wurde, da hat man immer mehr diese dunkle Welt gesehen. Das Leben nach dem Tod hat ja verschiedene Stufen, die unterste Stufe ist dieses dunkle Reich, wo wir unsere Karmapakete ablegen, was in der Kirche als die Hölle bezeichnet wird. Ab dieser Zeit geht es darum, die Karmapakete wirklich aufzulösen! Ich muss dazu die Fähigkeit haben schöpferisch Seelisches ins Nichts aufzulösen, nicht nur zu läutern, das ist die große Aufgabe. Mit betrifft es bis zu einem gewissen Grad auch Ätherkräfte, die auch angegriffen sein können, namentlich durch den ahrimanischen Einfluss, dazu braucht es aber die Hilfe des Christus. Dazu sind wir alleine noch nicht in der Lage, das Ätherische aufzulösen. Die Erlösung der ahrimanischen Kräfte, die mit dem Ätherischen stark zu tun haben, diese Erlösung wird sicher nicht während unserer Erdentwicklung passieren, sondern diese Art der Erlösung wird eher am Beginn des Neuen Jerusalem stattfinden, der nächsten Verkörperung unserer Erde bzw. unseres Sonnensystems, von dem am Ende der Apokalypse die Rede ist. Aber heute ist schon etwas möglich. Wir können seit dem Mysterium von Golgatha daran arbeiten unser Seelisches, vor allem unser Astralisches, umzuwandeln zu Geistselbst. Das ist besonders die Aufgabe unserer Zeit heute. 

Ein kurzer Überblick: Welche Wesensglieder werden in welchen Kulturepochen besonders entwickelt? Wesensglieder des Menschen: a) physischer Körper, darüber hinaus die Lebenskräfte (Ätherleib), Astralleib (Seelenleib, weil das Seelische aus diesen Kräften gewoben ist), trotzdem ist es nicht genau dasselbe, weil Seele entsteht erst dadurch, dass unser ICH zunächst unbewusst im Astralischen arbeitet, unbewusst auch an den anderen Leibeshüllen, auch am Ätherleib und am physischen Leib, aber zunächst ist diese Arbeit unbewusst, dadurch entstehen die seelischen Wesensglieder, die seelischen Wesensglieder sind alle Teile des Astralleibes, aber Teile die wir unbewusst bereits umgearbeitet haben. Und zwar beginnt das so, dass in der ägyptisch-chaldäischen Zeit die Menschen begonnen haben, ihren Astralleib umzuwandeln zur Empfindungsseele, Seele heißt, es gibt ein Innenleben, ein inneres Erleben, eine Verinnerlichung findet statt. Seele ist Innenwelt. Vor der ägyptischen Zeit gab es ein Innenleben der Menschen nicht, zumindest nicht so, wie wir das heute haben. Es gab die Trennung in Innen/Außen in Wahrheit noch gar nicht, wir können uns das heute gar nicht vorstellen, weil für uns sind wir da und die Welt ist draußen, man war bis zum Beginn der ägyptischen Zeit unselbständiger Teil der Welt, man hat mitgelebt, das was draußen ist, das Seelische war nicht innen, sondern draußen, es gibt heute noch typische Reste davon: im Süden kennt man die Klageweiber, wenn jemand stirbt, die heulen und weinen lautstark, weil die Menschen es innen nicht erleben, sie brauchen es draußen. Trauerschmerz konnten sie nicht im Inneren erleben, das musste sich im Außen abspielen, kultische Bräuche in der Gemeinschaft, als Einzelner konnte man es nicht innerlich erleben. 

Das beginnt erst in der ägyptischen Zeit mit der Entwicklung der Empfindungsseele, damit wacht auch ein gewisses Bewusstsein auf für die gegenständliche Welt draußen, sie empfinden im Innen, was draußen ist, das fängt in der ägyptischen Zeit an mit dem ersten Seelenglied – der Empfindungsseele. Sie haben noch nicht das, was wir heute unser eigenständiges Denken nennen, alles Empfindung, mit gewissen Emotionen verbunden. Was wir heute als Denken-Fühlen-Wollen bezeichnen, ist noch etwas sehr Einheitliches, noch nicht wirklich getrennt. Das kann man verfolgen bis in die Physiognomie der Ägypter zumindest in der altägyptischen Zeit. Die Nase ist noch sehr zurückgenommen, vom Profil her gesehen sehr einheitlich, die Nase springt nicht vor. 

Es ändert sich etwas in der griechisch-lateinischen Zeit, das Innenleben wird jetzt weiter differenziert. Es kommt hinzu die Verstandes- und Gemütsseele, es beginnt ein eigenständiges Denken langsam zu erwachen, das aber noch sehr eng mit dem Gemüt in Verbindung ist, mit dem Fühlen, Denken und Fühlen als Einheit, daher ein sehr starkes Wahrheitsgefühl in der griechischen Philosophie, heute alles logisch oder ein Gefühl für das Gute und Schlechte. Aber es kann sich in Gedanken ausdrücken. Aristoteles begründete dann die Logik, wie spreche ich in klaren Worten, über das, was ich im Inneren erlebe. Damit fängt die Logik an. Das wirkt sich auch in der Physiognomie aus. Typisch Griechisch: klassisches Profil > Stirnflucht geht genau in die Nasenflucht über, bildet eine Linie, das Kinn ist abgesetzt, d. h. der Wille ist etwas Eigenständiges geworden, der setzt sich ab. Denken = Stirn, Fühlen ist Nase/Augen/Mitte des Gesichts, Stirn und Nase/Augen bilden noch eine starke Einheit, das ist typisch für den Beginn der griechischen Philosophie. Das ist aber noch nicht unser moderner Intellekt, der hat sich vom Fühlen stark getrennt und völlig befreit, streng logisch, reine Ratio, Zahlen und Fakten, ohne Gefühle. Siehe Umgang mit Corona heute. 

Im Mittelalter nimmt man den christlichen Glauben an, das war ein verlässliches Gefühl, dass das so ist, man war von der Wirklichkeit dieser Dinge überzeugt vom Herzen her, heute bedeutet Glauben = nicht Wissen. Das war nicht der Glaube im Mittelalter, sondern Glaube war eine Herzensgewissheit, aber nicht mit der vollen Verstandesklarheit. Am Ende des Mittelalters kam vollständige Verstandesklarheit herein, namentlich in der Theologie, mit Blüte bei Thomas von Aquin, dann ist es schon wieder bergab gegangen mit der Verstandesklarheit. Es musste sich erst herausringen, dass dieses Denken würdig ist, diesem Gefühl, das man in der Mitte hat. Zu verdanken ist das der Auseinandersetzung mit dem Islam und den Arabern, mit den arabistischen Denkern, die hatten einen sehr ausgeprägten Intellekt, der von einer starken Glaubensüberzeugung getragen war. Die Europäer hatten ab 10. Jhdt. den Glauben in der Mitte, von der Mitte her, aber Denken eher dünn, die Araber hatten das, das Denken, die Logik, die hatten das deswegen, weil die griechischen Philosophen mit der Begründung des Christentums nach Osten und Süden vertrieben worden sind, die wurden als Heiden bezeichnet, in Persien wurden daher Akademien gegründet (Akademie von Gundischapur, eine medizinische Akademie, die weit voraus war im Vergleich zu dem was in Europa da war, da hat man nur Kräuter gemischt und teilweise Reste einer hellsichtigen Medizin gehabt bei den Kelten und Germanen), in Europa bloßfüßig vom Denken im Grunde. Die Auseinandersetzung mit arabischen Denkern hat zur Blüte der christlichen Theologie geführt, dann kam die Erforschung der Außenwelt, naturwissenschaftliches Denken, es wuchs das Interesse mehr für die Außenwelt, daraus ist das naturwissenschaftliche Denken entstanden. Weil die Herzensgewissheit langsam verschwunden ist und das Interesse in der Außenwelt war. Die ganze theologische Entwicklung ist gemündet dahingehend, dass sie das Denkwerkzeug ausgebildet hat, um die Naturwissenschaft zu entwickeln. Ganz ohne das Geistige zu betrachten. Das hat seine Notwendigkeit. Es war ein Schritt in die Freiheit des Menschen: „Ich will nachschauen“, kein „Ich stelle nur Hypothesen auf“, sondern „Ich will das überprüfen“, „Ich will das beweisen“, „Ich will keine Eingebung von irgendwo haben“. In der Gemeinde von Philadelphia: da wird vom Schlüssel Davids gesprochen, da bekommen wir den Schlüssel in die Hand. Der Schlüssel Davids öffnet oder schließt die Tür zur geistigen, himmlischen Welt, es ist wichtig das Tor auch schließen zu können für unsere Freiheit. 

Zusammenhang zwischen der griechisch- lateinischen Epoche und unserer heutigen Epoche: das philosophische Denken, wo sich gefühltes Denken vom Willen abkoppelt und eigenständig wird, das beginnt etwa im 6. Jhdt. v. Chr., da beginnt das letzte vorchristliche Michael-Zeitalter (550 v. Chr. etwa), nicht nur in Griechenland, sondern es gab auch philosophisches Denken in Indien, in China, das ging durch die ganzen Kulturländer der damaligen Zeit, das wird noch verschärft gegen Ende dieses Michaelischen Zeitalters, es endet etwa 200 v. Chr. Da gibt es die Alexander-Züge, wo die griechische Philosophie äußerlich nach Osten bis nach Indien getragen wird, aber da waren dann schon gute Voraussetzungen da, die Inder haben selber so ein Denken entwickelt. Leukipp, Demokrit sprachen von Atomen, das haben die Inder schon im 6. Jhdt. v. Chr. gefunden, einen Knaben, der hieß Kashiapa (Kassapa), er hat den Vater auf den Pilgerfahrten begleitet, er hat beobachtet wie die Pilger haben Reiskörner fallen gelassen, er hat die verlorenen Reiskörner aufgesammelt, er wusste, eine Handvoll Reis kann einen Menschen den ganzen Tag ernähren, daher: auf die kleinen Dinge kommt es an, die ganze Welt ist aus kleinen Dingen gebaut (Anu), wird von den kleinen Dingen getragen, eine erste Atomlehre war geboren, eine spirituelle Atomlehre, weil bei den Griechen war die Atomlehre bereits sehr materialistisch. 

Das alles wurde ausgelöst durch diesen Michael-Impuls, der geht dem Christus-Impuls voran. Ein Michael-Zeitalter ist nicht so lange wie eine Kulturepoche, wir stehen heute auch in einem Michael-Zeitalter, ein Erzengel-Zeitalter, ist nicht so lang, wie eine ganze Kulturepoche, dauert etwa 350 Jahre, hängt mit dem Mondrhythmus zusammen, ein klassisches Mondjahr dauert 354 Tage, alte Regel, die die Chaldäer entwickelt haben: wenn es um große kosmische Dimensionen geht, muss man das, was an Tagen in einem Jahr passiert, muss man in Jahre umrechnen, statt 354 Tage also 354 Jahre haben eine große Bedeutung, das hat man dann im Mittelalter mit den Erzengelepochen in Verbindung gebracht, aber nicht immer exakt 354 Jahre, nicht wie ein Uhrwerk, dort wo Geistiges drinnen ist, hört sich die Berechenbarkeit auf. Unterschied: Was ist Realität? Was ist Wirklichkeit? Realität ist das Gewordene, das aus der Vergangenheit als Schlacke übrig ist, das was wir angreifen können, was sich nicht mehr rührt, wenn dann durch kausale Einwirkung von außen. Die Wirklichkeit hat mit dem zu tun, was es noch gar nicht gibt, aber was die Zukunft erschafft, das Wirkende, mit Wirkung, hat immer den Blick in die Zukunft. Darum ist die Verständigung zwischen Naturwissenschaftlern und Anthroposophen am Anfang zunächst schwierig, weil die einen schauen auf das Gewordene, welche Gesetzmäßigkeiten liegen darin, und projizieren damit in die Zukunft, aber im 20. Jhdt. ist man darauf gekommen, dass es nicht immer so läuft, auch in der Naturwissenschaft ist die Zukunft nicht immer vorhersehbar, sondern da wirkt noch mehr > das war die große Entdeckung der Quantenmechanik, dem sog. Wirkungsquantum, ein Impuls in die Zukunft, der nicht vorhersehbar ist, nicht voraussagbar, deterministisch, Nein! Den Einzelfall kann ich nicht vorhersagen. Statistisch kann ich sagen die Mehrzahl der Fälle wird so und so sein, aber im Einzelfall nicht. Die Physik kommt langsam dahin, dass nicht die fertige Realität das Wichtige ist, sondern das Wirkende dahinter, das in die Zukunft führt, das Nicht-Seiende, das Werdende, Hans Peter Dürr, ein Schüler von Heisenberg, sagt, es sind keine Teilchen, Atome und Elektronen sind nicht real, sie sind nicht da, sie machen nur Wirkungen, ein Elektron fliegt nicht auf einer Bahn, es macht nur verschiedene Wirkungen, statistisch verteilt, die Bahn ist eine Illusion, die denken wir dazu, eine Vorstellung, der feste Tisch ist nicht Realität. Ein Geistiges, aber es hängt davon ab, welch ein Geistiges es ist, wir berühren Geist bzw. Ungeist, es hängt in Wahrheit mit dem Ahrimanischen zusammen, nicht dingliche Realität. Es fängt damit an, dass man Stoffliches in Wahrheit in Energie aufgelöst kann. Es ist nur Wärme, nur Hitze, gefangene Hitze, die eingesperrt ist, das korrespondiert mit R. Steiners Weltentwickelung auf dem Alten Saturn, wo alles aus der Wärme entstanden ist, hinter der Wärme steht die Willenskraft geistiger Wesenheiten, wenn dieser Wille hingeopfert wird, entsteht Wärme. Das liegt heute aller Materie zugrunde. Stoffliches ist Wille hoher geistiger Wesenheiten (Throne), aus dem ist der Alte Saturn entstanden, was die Welt stofflich trägt, ist der Thron. Throne geben die Grundlage. Wir erleben es als Materie, dahinter stehen die Throne, hohe geistige Wesenheiten aus der ersten Hierarchie oben. Shakespeare: „Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind.“ Stoff ist Geist, unser stoffliches Gehirn ist auch Geist, verdichteter Geist. R. Steiner hat immer verglichen, als Bild: Wasser gefriert zu Eis, das feste Eis ist materiell, es ist immer noch Wasser, kann sich in verschiedene Formen verwandeln. Flüssig ist ätherisch, Dampf ist seelisch, Eis ist physisch, wenn es fest wird, dann sehen wir es mit den Sinnen, so als würden wir das Fließende und das Dampfförmige nicht sehen, weil wir das anders erleben, zunächst sowieso nur als Spiegelbild, in unserem Alltagsbewusstsein. Da haben wir noch nicht die Realität des Seelischen, das ist der große Brocken, mit dem auch alle geistig suchenden Menschen leben müssen. Viele Suchende glauben: meine Seele ist das, was ich im Inneren erlebe, tagtäglich, aber das ist nur das Spiegelbild des wirklich Seelischen am Körperlichen, das ist nach dem Tod spätestens nach 3 Tagen weg, solange der Ätherleib noch nicht ganz aufgelöst ist, behält er noch gewisse sinnliche Tätigkeiten, er nimmt nicht mehr die Außenwelt wahr, aber das Erleben findet noch in sinnlichen Bildern statt. Dann ist das weg, dann erleben wir ganz anders, so anders, dass wir es mit Worten nicht beschreiben kann. Seelische Farben erleben ist schon ein sinnliches (ätherisches) Erlebnis, hinter den Farben steht eine seelische Realität, die bei Rot so ist und bei grün anders, aber ich sehe nicht das Rot oder das Grün, sondern ich sehe die seelische Realität dahinter, die kann nur hindeuten darauf, dass ich sage Rot, Grün, etc. ein geistiges Erlebnis, in Worte ausdrücken z. B. grün, aber das ist eine Annäherung. 

Tatsächlich war das beim alten Hellsehen stärker körpergebunden, hellsichtiges Erlebnis wurde automatisch in ein sinnesartiges Erlebnis umgesetzt, wie wir es im Traum auch haben, beim modernen Hellsehen ist das nicht da, da ist es ein rein seelisches Erleben, ich kann es nicht beschreiben, es gibt keine Worte dafür, jetzt mache ich schon 30 Jahre geistige Übungen, und sehe immer noch nichts, aber vielleicht sehen wir schon seit 10 Jahren etwas, haben es aber noch nicht mitgekriegt, man hat vielleicht auch falsche Erwartungen, eine Aura ist eine Halluzination, aber es geht um die Imagination, die ist nur einen Augenblick da, wenn ich den Augenblick verschlafe, dann ist sie wieder weg, wenn ich sie erhaschen kann, und geistig mit ihr mitgehen, dann kann ich das in äußerer Zeitlosigkeit sehen, Zeit hört auf zu laufen, man kann sich innerlich drin bewegen, kann einen Zeitablauf überschauen, wie ein Film, kann zurück zur Kindheit gehen, sehe die Beziehungen, wie hängt die Kindheit mit dem Alter zusammen. Beim Tod das Lebenspanorama, was man in diesem Leben erlebt hat, hat noch sinnliche Qualität, ein Sehen mit Freude.

Was ist die Beziehung zu unserem Zeitalter? Wir sind jetzt wieder in einem Michael-Zeitalter, hat begonnen 1879, dauert noch eine Weile, etwa 350 Jahre, wir sind also mitten drin, jetzt ist die Aufgabe, dieses Bewusstseinsleben, dieses Gedankenerleben auch auf eine neue Stufe zu stellen. So wie es im 6. Jhdt. vorbereitet wurde, war es ein starker Impuls für die Inkarnation des Christus bzw. dass die Menschen ein Verständnis dafür haben, weil durch das philosophische Denken, das die Griechen entwickelt haben, erst ein richtiges Selbstbewusstsein angefangen hat, um das Christus-Ereignis klar fassen zu können, zugleich wurde das Bewusstsein stark auf die Außenwelt gelenkt, die letzten Reste an Hellsichtigkeit gingen mit dem Beginn der Philosophie verloren, gerade bei den Philosophen, mit Ausnahme am Anfang bei den letzten Eingeweihten wie Heraklit, selbst dort verschwindet das Geistige wahrnehmen, aus dem was Einweihung, Intuition, Inspiration war, wird das philosophische Denken. Goethe hatte beides, aber das ist eine spätere Stufe. 

Thema: Was wird aus unserem Seelenleben? Was wird aus unserem Gedankenleben? In ägyptischer Zeit hat sich die Empfindungsseele entwickelt, ich habe erstmals eine Innenwelt, da drinnen ist irgendwas, bei den Griechen wird es noch deutlicher durch die Verstandes– und Gemütsseele, jetzt seit Beginn der Neuzeit kommt die Bewusstseinsseele, zunächst erst stark nach Außen, Trennung ist da, ich kann nüchtern in die Außenwelt schauen, der Grieche noch nicht so nüchtern, daher konnte der Grieche etwas Unästhetisches nicht ertragen, sie haben sich für Naturstudien noch nicht so stark interessiert, vor allem Kunst, die Schönheit erleben, sie wollte immer zugleich das Schöne, Gute, Wahrheit, da ist noch diese starke Verbindung, ich sehe draußen, ich denke zwar innen, aber ich fühle in der Mitte, das Fühlen verbindet es irgendwie bei den Griechen, bei Römern geht es mehr in eine Trennung, bei denen spielt der Mut, die Tapferkeit eine Rolle, meinen Mut, meine Stärke, die muss ich verbinden mit der Welt draußen. Heute trennt sich das, mit Beginn der Neuzeit trenne ich das Denken von dem was Außen ist, auch anfangen kann, das Fühlen wegzustreichen, ich denke ganz nüchtern über die Dinge draußen, ich beobachte, finde Gesetzmäßigkeiten, Galileo sieht die Kirchenleuchter schwanken, er leitet ab die Pendelgesetze, ganz nüchtern, das Schwanken ist regelmäßig. Warum? Ganz nüchterne Gesetzmäßigkeiten, die sich in der äußeren Welt abspielen, früher hat man Naturgeschichte gemacht, Objekte gesammelt, jetzt will das Denken Gesetze finden in der Natur, der Grieche hat noch nicht über Gravitationsgesetze nachgedacht, er hat über geometrische Formen nachgedacht, anschaulich, geometrisch, geometrische Beweise, die Griechen haben anschaulich mathematisiert, immer geometrisch. Der Inder hat mehr das arithmetische Erleben, in Zahlenrhythmen leben, riesige Epochen, wo immer was Neues kommt, wo aus dem Ei was Neues entspringt, aus dem Nichts etwas Neues entspringt, davon kommt unsere Null. Die Null ist das fruchtbare Ei, aus dem was Neues entspringt, eigentlich ein Nichts, aber wenn was Befruchtetes drinnen ist, kommt etwas Neues, das haben die Inder in die Zahlen hineingetragen, daher war Null wichtig, aus dem entsteht das Dezimalsystem. Die Römer rechnen mit den römischen Zahlen, da ist es gelinde gesagt etwas mühsam mit größeren Zahlen zu rechnen. Indien > Araber > so kommen die Zahlen zu uns, wir sind die letzten die es kriegen, das kommt alles von dort – eine andere Art des Denkens.

Wir brauchen heute noch eine andere Art des Denkens und Erlebens. Wir müssen heute – vor allem seit dem Anbruch des Michael-Zeitalters – in ein Denken hineinkommen, das wieder zu dem zurückfindet, aus dem es eigentlich stammt, aus dem geistigen, hellsichtigen Erleben, aus dem kommt es in Wahrheit. Die griechische Mythologie ist noch eine Erinnerung an etwas hellsichtig Geschautes, aus dem entsteht langsam die Philosophie, da wird es Gedanke, der aber in Wahrheit einen hellsichtigen Ursprung hat, von dem es kommt. Gerade im Denken geht es bis zur Intuition hinauf, bei der wir uns mit anderen geisteigen Wesen verbinden, wenn wir einen Gedanken fassen, einen Begriff bilden, dann ist das eine Begegnung mit einer geistigen Wesenheit, das steckt dahinter, das bekommen wir mit unserem Intellekt nicht mit, wie machen Definitionen, basteln uns was zusammen, da steckt aber wenig Wirklichkeit dahinter, wir müssen in Wahrheit auf Grundbegriffen aufbauen, die immer weiter zurückgehen ins Hellsichtige, aufs Inspirative, dann verstehen wir auch, was das imaginativ geschaute Bild bedeutet und zuletzt vereinigen wir uns mit dem Wesen von dem es ausgeht, jeder Gedanke, jede Idee, jeder Begriff ist Begegnung mit einer geistigen Wesenheit, wenn wir eine Rose denken, als Begriff, steckt dahinter eine geistige Wesenheit, nämlich die Gruppenseele oder der Gruppengeist, aus der die Gattung der Rose geschaffen ist, die die Gattung Rose schöpfen, und wir würden eine Rose nicht als Rose erkennen, wenn wir nicht unbewusst diese Begegnung mit dem Geistigen hätten, die wird uns zwar nicht bewusst, wir tun auch alles dafür, das nicht zu erkennen, indem wir Definitionen und Abgrenzungen darüber lagern, die Blätter schauen so aus, also 5-zählig z. B., aber das ist abstrakt, aber da sehen wir nur den Leichnam der Pflanze, die abgestorbenen Reste, in dem sind wir toll, Biologie und Biochemie ist nur „Leichenfledderei“, das haben wir bis zur Exzellenz ausgearbeitet, wir studieren die Realität, das Gestorbene, die Wirklichkeit der Rose ist dort, wo sie noch lebt, aber nicht im Labor, nachdem ich sie abgeschnitten habe. Dann ist es tot. Das müsste beginnen, das ist die große Aufgabe, die Bewusstseinsseele, die wir zunächst an der toten Außenwelt geschult haben, entwickelt haben, in der Naturwissenschaft denken wir immer in kleinen Gegenständen, das ist das Gegenständliche, Realität, wir erfassen nicht das Flüssige, auch nicht das Gasförmige, Gastheorie. Der Druck eines Gases entsteht durch kleine Kugeln, Moleküle, wenn ich es erwärme, bewegen sich die Kugeln schneller, dadurch wird der Gasdruck stärker, damit habe ich das Gas als physisches Phänomen beschrieben, beim Atmen erleben wir das Gas, wenn ich Luft verstehen will, muss ich den Atmungsprozess studieren, nicht nur mechanisch, sondern alles, was es fürs Leben bedeutet, was es Seelisch bedeutet: Einatmen = bewusster werden, Ausatmen = eine Spur traumartiger werden. Wenn man sehr stark einatmet, wird man ein Stück wacher, bewusster, man spürt sich stärker, auch durch die Spannung, wenn ich loslasse, werde ich eine Spur traumhafter, das kann angenehm werden. Weil das Wachbewusstsein kann weh tun, Bewusstsein geht so leise in Richtung Schmerz, Bewusstsein und Schmerz hängen zusammen, waches Bewusstsein ist gedämpfter Schmerz, ohne Schmerz kein Bewusstsein, je mehr das Lebendige desto dumpfer wird das Bewusstsein, auch in unserem Organismus, von den Aufbaukräften, dort wo das Leben überschäumend ist, spüren wir wenig, maximal ein Wohlgefühl. 

Aber wir haben ein ausgeprägtes Schmerzgefühl, das heißt, wir müssen lernen ein tieferes Bewusstsein zu bekommen, über das, was über die Realität hinausgeht, es ist das Abgestorbene aus der Vergangenheit, das ist das Unwirkliche. Die Wirklichkeit ist sinnlich noch gar nicht da, es baut aber die Zukunft, wenn ich den Blick dorthin wende, bin ich mit dem Bewusstsein im Geistigen, dann bin ich in den Auferstehungskräften, nicht in den Absterbekräften, das ist das, was mit dem Mysterium von Golgatha begonnen hat, wo beginnt die Auferstehung im Denken, im Denkprozess, nicht umsonst steht das Kreuz auf der Schädelstätte (= Golgatha), oben stirbt zunächst alles, dadurch entsteht unser Bewusstsein, unser modernes abstraktes Denken, das ist abgestorben, letzter Rest der Hellsichtigkeit ist endlich ganz draußen, darauf pocht die äußere Wissenschaft mit einem gewissen Recht, sie will nichts anderes drin haben, als das Abgestorbene. Der menschliche Intellekt soll ordnen und Gesetzmäßigkeiten finden. Aber das sucht nur die Spuren aus der Vergangenheit, so wie wir in der Natur die Fossilien finden, die kann ich nebeneinander legen, dann bekomme ich eine Evolutionstheorie, wie es Charles Darwin gemacht hat mit großem Verdienst, wo aber der Glaube drinnen ist, aus dem einfachen Ding hat sich von selbst das Komplizierte äußerlich entwickelt, materiell von einem Ding zum nächsten. Aber das ist nicht wahr, in Wahrheit kommen geistige Impulse hinein, die sind das Wirkende, das die Evolution vorantreibt, ohne dem geschieht nichts. Das müssten wir heute erkennen! Wir brauchen dazu den Gegenimpuls der äußeren Naturwissenschaft, die gerade dadurch ihre Aufgabe erfüllt, dass sie nichts Geistiges reinlässt, wie weit komme ich mit dieser äußeren Betrachtung, in der Physik kommen wir schon an den Punkt, das ist eigentlich nicht die Wirklichkeit, das sind nur die Erscheinung, dahinter ist etwas Wirkendes. Die Physik ist schon so weit. Elementarteilchen, Atome, das sind keine Dinge. Dahinter ist etwas Wirkendes. Da fängt etwas an, weil man den Weg konsequent bis zum Ende gegangen ist. Wenn man vorher schon von einem Geistigen spintisiert, das man aber gar nicht wahrnimmt, sondern nur dazu denkt, dann komme ich in das Ungesunde hinein. So sind viele ungesunde Dinge entstanden, z. B. das Leib/Seele-Problem, das geistert seit der Neuzeit in der Philosophie herum. Rene Decartes: „Ich denke, also bin ich!“ Aber R. Steiner sagt: „Ich denke, deshalb bin ich nicht!“ Weil im Denken habe ich nur ein Spiegelbild, bin nicht in meiner Wirklichkeit, ich erlebe mich in dem Spiegelbild nur als Spiegelbild und nicht in meiner Wirklichkeit. Aus dem heraus sind viele Fehler passiert, Decartes hat das Leib/Seele-Problem in die Welt gestellt, der Mensch hat ja doch was Seelisch/Geistiges, wobei Unterscheidung zwischen Seele und Geist unklar ist, es ist ein Mischmasch. Das andere ist das Körperliche. Decartes hat gesagt, die Tiere sind nur körperlich, die haben keine Seele. Die muss man mechanisch erklären. Beim Menschen zuckt Descartes zurück, weil ich erlebe da etwas, das gibt es auch, deshalb gibt es Res extensa (die ausgedehnte Sache, das Körperliche, das Materielle), das haben die Tiere und wir haben das auch, aber es gibt auch das Denken, Res cogitans (seelisch/geistige Substanz). Wie wirken die miteinander? Wie schafft es der nicht ausgedehnte Geist den ausgedehnten Körper in Bewegung zu setzen? Descartes meint bei der Zirbeldrüse im Gehirn, sie hat die Eigenschaft nicht paarig zu sein, dort ist der Punkt, wo das Geistige angreift. Aber wie soll das konkret funktionieren? Die Neurowissenschaften heute sagen, es gibt nichts Geistiges, wir untersuchen nur das Materielle. Und die sind am richtigen Weg. Weil so funktioniert es eben nicht. Die Neurowissenschaftler streiten bis heute darüber, heute sagen sie, wir haben nur das Materielle, kurios bei Neurowissenschaften, alles macht das Gehirn, alles Materiell, aber warum haben wir dann ein Bewusstsein? Warum brauchen wir das? Dann ist das Bewusstsein völlig überflüssig. Man stößt dadurch an Grenzen, das ist geniale an den Naturwissenschaften, dass sie immer an ihre eigenen Grenzen stoßen, sie sollen nur weiter gehen. Es ist besser die Neurowissenschaftler bis zum Ende gehen zu lassen, nur den Weg weiter gehen, es ist viel besser sie mit dem Materialismus weiter gehen zu lassen, als künstlich irgendeinen geistigen Hokuspokus hineinzutragen, der Mensch ist mehr als etwas Materielles, viele Theorien, es funktioniert nicht, dazu müsste man die Welt überhaupt geistig denken können, dorthin muss die Wissenschaft kommen, das Materielle geistig zu denken, nicht Geist und Materie, sondern Materie ist eine Erscheinungsform des Geistigen, das erkennen zu können ist mit eine Folge des Erdenlebens des Christus. 

Das Micheal-Zeitalter zeichnet sich dadurch aus, dieses Denken weiter zu entwickeln. R. Steiner sagt Michael ist der Verwalter der kosmischen Intelligenz, gemeint ist nicht unser heutiger Intellekt, sondern eine kosmische Weisheit = gesellschaftliche Umgangsregeln der geistigen Wesenheiten miteinander, welche Aufgaben sie übernehmen, das Zusammenwirken der geistigen Wesenheiten, das ist Ausdruck der kosmischen Intelligenz, die Wirklichkeit sind immer geistige Wesenheiten, es ist eine Hierarchie geistiger Wesenheiten, ausgehend von der Gottheit (Trinität) > Engel > Elementarwesen > wir Menschen als beginnende geistige Wesenheiten, das ist die Wirklichkeit, nicht in ihrer körperlichen Form, sondern das was geistig dahinter steckt. Das baut dann auch die Erscheinungsformen, bis zur dichtesten materiellen Erscheinungsform. Das ist der Gegenpol zu dem, was heute der Materialismus behauptet, der aber in der Physik in Wahrheit heute nicht mehr haltbar ist. 

1879 beginnt das Michael-Zeitalter. Vorher geht eine starke Auseinandersetzung los, die beginnt mit Ende der Goethezeit. Dieses Michael-Zeitalter bereitet sich vor in der geistigen Welt. Bevor das Michael-Zeitalter anbricht bereitet es sich in der geistigen Welt vor. Bei R. Steiner die geistige Michael-Schule. Eine Gemeinschaft geistiger Wesenheiten, mit der auch Menschen verbunden sind, die geistig strebend sind, solche die zwischen Tod und neuer Geburt stehen oder auch gerade auf der Erde leben, ein solcher war Goethe. Diese Impulse sind bei Goethe hinein gekommen im „Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie“ aus dessen Anregungen dann die Mysteriendramen entstanden sind. Auch in anderen Werken von Goethe wirkt das, zwar nicht bewusst, aber als Imaginationen, gewisse Bilder, aus denen schafft er seine Werke, Goethe schreibt sehr bildhaft, sehr bildhaftes Erleben, er wollte Maler werden, bis zur italienischen Reise, den Werther hat er da schon verfasst, aber er war sich nicht sicher, wo seine künstlerische Begabung liegt. Nachdem er von seiner italienischen Reise zurückgekommen ist, hat er den Entschluss gefasst: meine Aufgabe ist das Dichten, das Schreiben, er dichtet bildhaft, anders als der Schiller, der ist musikalisch, obwohl kein Musiker, äußerlich unmusikalisch, nicht selber ein Instrument gespielt, aber in seinen Dichtungen ist er musikalisch, eine Melodie kommt bei ihm herein und er textet dann gemäß der Melodie. Der Schiller musiziert im Dichten. Goethe aber malt in seinen Gedichten, durch die Imaginationen fängt er etwas auf aus der Michael-Schule, daraus entsteht das Märchen, bildhaft imaginativ den geistigen Entwicklungsweg eines Menschen zu schildern, der ein Bewusstsein entwickelt, das unserer heutigen Kulturepoche angemessen ist. Rudolf Steiner holt die Imagination noch deutlicher herein in den Mysteriendramen. Er wollte das Märchen als Theaterstück. Beim ersten Drama merkt man noch, die Figuren kommen aus dem Märchen, die zwei Irrlichter, Kapesius und Strada. Maria ist im Drama die schöne Lilie. Das sind Impulse der übersinnlichen Michael-Schule. Goethe stirbt 1832. Was passiert dann? 

Dann fängt rasant das technische Zeitalter an, das materialistische Zeitalter, erste Eisenbahnen, Eisenbahn bedeutend für das Leben Steiners, denn der Vater war Eisenbahner (Stationsvorsteher). R. Steiner wuchs auf in der Natur und mit damals modernster Technik, die Erde wird verändert durch die Schienen, die verlegt werden, es kommt ein starker ahrimanischer Impuls (Materialismus). Das hängt zusammen mit dem Kampf Michaels mit dem ahrimanischen Drachen, aber selbst Michael ist nicht imstande Ahriman zu erlösen, er kann ihn bekämpfen, aus der geistigen Welt vertreiben, Ahriman kommt von unten und will nach oben zur geistigen Quelle, die Quelle will er erobern, das darf aber nicht sein, Michael stößt ihn dorthin, wo er hingehört, wir haben ihn nun auf der Erde. Das bedeutet eine starke Befruchtung des menschlichen Denkens durch das ahrimanische Element. Durch den Sturz des ahrimanischen Drachens, ist das erste das wir bekommen den ahrimanischen Intellekt, die Araber waren die großen Intellektuellen des Mittelalters, die haben das vorberietet, die haben auch einen ahrimanischen Hintergrund, obwohl diese Völker etwas Luziferisches haben, aber gerade deswegen brauchen sie zum Ausgleich einen ahrimanischen Impuls. Dieser Impuls, der von den Arabern kam, verbindet sich mit den ahrimanischen Kräften, die auf die Erde stürzen, das ist das eine, das andere ist, wenn sich die Menschen, wenn sie sich nicht einseitig den ahrimanischen Kräften zuwenden, sondern sich auch öffnen für die Michael-Kräfte, dann können sie durch den Michael, der in der geistigen Welt bleibt, dann kann er Zugang bekommen zur kosmischen Intelligenz, aber in bewusster Form in Freiheit mit vollem ICH-Bewusstsein. Gleiche Kraft wie die Christus-Kraft. „Die gleiche Vollmacht des ICH soll ihm eigen sein, die ich von meinem Vater empfangen habe“.

Bis wir über diese Kraft selbstbewusst verfügen können, ist es ein weiter Weg. Aber wir sollten anfangen damit. In der Apokalypse ist es die 5. Kulturepoche, die Gemeinde von Sardes, die dem entspricht. Es ist dem Menschen grundsätzlich möglich aus eigener Kraft hellsichtig zu werden, indem ich das Denken zurückführe aus dem es entsprungen ist, aus dem Hellsichtigen. Aber nicht unbewusst, sondern mit derselben Wachheit, wie ich die Natur studiere, ins Mikroskop schaue, die Einzelheiten studiere, mich auch dem Geistigen zuwenden mit derselben Wachheit. Das muss jetzt beginnen, den Weg dazu zu suchen. Alle Menschen haben Imaginationen, sonst könnten wir gar nicht leben. Die Kunst ist, wach genug zu sein, um die Imaginationen erfassen zu können. Das ist das Problem. Wegkommen vom Denken nur über die Realität, sondern ein Denken, das auch das Wirken bedient. Ein lebendig gestaltendes Denken, nicht nur Gesetze abbilden, damit erfassen wir die wirkenden Kräfte nicht, weil die Wirklichkeit bereitet etwas vor. Sie ist das Werdende. Das ist der Impuls, der in die Zukunft geht. Steiner hat Ernst Haeckel, den deutschen Vertreter des Darwinismus, total verteidigt. Obwohl Haeckel Materialist war, er war in einer früheren Inkarnation ein Papst. Er hat nie über Darwin geschimpft. Es ist notwendig, dass das entdeckt wird. Erst durch diesen Gegenpol wird man die geistige Seite dazu finden. Sonst kommt man nur in geistige Träumereien, wie ein Leib-Seele-Problem, wie hängt das alles zusammen. Nur der ausgelebte, fertig gedachte Materialismus hilft die Einseitigkeit wegzufegen. Durch den geradezu strengen Materialismus wird das weggefegt. Ein Materialismus, der an seine Grenzen stößt, um zum wirklich Geistigen zu kommen. Andernfalls sind es nur luziferische Träume. 

Wir müssen etwas anderes danebensetzen, eine wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Geistigen. Mit wachem Verstand, ganz nüchtern, mit Liebe und mit Demut, die nicht klein macht, nicht als Diener Gottes sondern als kleiner Partner. Das ist auch der christliche Impuls, Partner zu werden. Nicht Diener, sondern Mitarbeiter für die Zukunft. Geist ist Liebe. Mit wachem unsentimentalen Element, das nichts vom Schwärmerischen hat. Wie vieles in der zeitgenössischen Esoterik, die im Schwärmerischen ist, die versagt in der Wirklichkeit, ich brauche die volle Wachheit und Bewusstheit, nicht träumerisch, schwärmerisch. Dazu gehört es meine Fähigkeiten zu erkennen. Ich  w i l l , aus meinen Impulsen heraus. Wir sind durch viele Inkarnationen gegangen, wir haben ein ICH entwickelt. Jedes ICH ist anders, als das eines anderen Menschen. Wir sind Individualitäten geworden. Jeder von uns hat ganz spezielle Fähigkeiten entwickelt. Wir erscheinen während der Reihe der Inkarnationen in verschiedenen Persönlichkeiten, dadurch haben wir auf diesem Entwicklungsweg Fähigkeiten entwickelt, diese Fähigkeiten dürfen wir mit Liebe verschenken. Das Geistige ist eine Quelle, die aus dem Nichts heraus etwas erzeugt. Schöpferisches erzeugt aus dem Nichts heraus. Es ist eine Quelle, die sprudeln muss. Wenn nichts kommt, ist der Geist nicht da, dann schläft er. Element der Liebe, sich selber verschenken, sonst ist der Geist nicht da. Geist geht ohne Liebe nicht. Das was ich an Fähigkeiten habe im Dienst zu verschenken. Das ist die eine Seite, die zweite Seite die dazugehört ist die, das was die anderen verschenken auch annehmen können. Aber nicht um es dann exakt so zu reproduzieren, sondern das was ich bekomme ist für mich ein neues Ferment, das mir neue Kräfte gibt, aber ich mache vielleicht damit etwas ganz anderes. Ich muss dafür ein Geschenk selbstlos geben können und sagen, macht damit was ihr wollt. Je mehr ich verschenke, desto mehr Kräfte kommen herein. Und dann freigeben. Denn ich darf niemand in seiner Freiheit einschränken. Aus Freiheit geben, in Freiheit nehmen. „Selig sind die Gebenden, denn ihnen wird gegeben werden.“

Apokalypse des Johannes: „Und an den Engel der Gemeinde zu Sardes schreibe: Es spricht zu Euch, der Macht hat über die sieben Schöpfergeister und die sieben Sterne, ich durchschaue dein Tun, du hast den Namen eines lebendigen Wesens und bist doch tot!“ Der Name hat etwas mit dem ICH zu tun. Du solltest ein lebendiges ICH sein, bist aber in deinem Denken tot. „Strebe danach, in deinem Bewusstsein zu erwachen, und erkrafte, was in deiner Seele noch lebendig ist, damit es nicht auch noch erstirbt.“ Intellekt und Wissenschaft kann Geist nicht erfassen, das Geistige ist damit nicht zu erfassen, alles das ist totes Denken, alles was ich berechnen kann, kalkulieren kann, das erfasst nur das Gewordene, die Realität, aber nicht die Wirklichkeit. Es erfasst nur das, was aus der Vergangenheit kommt, und langsam zerfällt, aber nicht was die Zukunft wird. Wir brauchen jetzt zusätzlich zum toten Denken, die Auferstehung im Denken, schöpferisch Denken, das Denken dadurch weiterentwickeln, bis es Kontakt mit der geistigen Welt bekommt, zu Wesensbegegnungen kommen, mit anderen geistigen Wesenheiten, bei der kosmischen Intelligenz, die der Michael verwaltet, da geht es um nichts anderes als diese soziale Gemeinschaft der geistigen Wesen, eine wirkliche geistige Tat ist insofern schöpferisch, indem sie in Wahrheit mit anderen geistigen Wesen abgestimmt ist, so entsteht ein Impuls, der eine Verbindung mit allem hat, wenn ich wirklich aus dem Geistigen schöpfe, dann schöpfe ich aus dem Ganzen, mit allen geistigen Wesenheiten, die sind drinnen. Goethe hat es ausgedrückt: „Idee“, Idee kann nicht Mehrzahl sein, es gibt nur die eine große Idee, weil alles hängt zusammen, im Materiellen kann ich trennen, im Geistigen ist es immer eine Einheit, ich schöpfe immer aus dem Ganzen, und trotzdem bin ich es, der aus dem Ganzen schöpft und neben mir ist auch einer, der aus diesem Ganzen schöpft, der schöpft etwas anderes, wir beziehen alle ein. Wir sind mit den ganzen geistigen Wesenheiten verbunden - untrennbar. Die Widersacher sind auch dabei, wir dürfen in keine Einseitigkeit kommen. Das Reich des Christus ist dasselbe Reich, wie das Reich Ahrimans, beide sind mit der Erde verbunden, noch gesteigerte ahrimanische Kräfte tief in der Erde. Indem wir uns geistig entwickeln und unsere Freiheit ergreifen, dadurch erlösen wir den Ahriman, denn seine Aufgabe war es mitzuhelfen uns zur Freiheit zu führen, in dem Maße, wie wir diese Freiheit nutzen, schöpferisch aus dem Nichts heraus geistig tätig werden, auf die Wirklichkeit schauen, nicht nur auf die Realität, die Zukunft bewirken, dann hat Ahriman seine Aufgabe erfüllt und darf er sich wieder eingliedern, darf wieder aufgenommen werden. Liebe aber nicht als ein sentimentales Gefühl, wie „Ich liebe alle Menschen!“, sondern sie ist mit einer schöpferischen Aufgabe verbunden, dann ist es Liebe, mehr als ein Gefühl, Schöpferkraft, Liebe = mein geistiges Wesen zu verschenken an die Welt, den Menschen um mich herum mein Wesen verschenken. Aber jeder Mensch hat eigene Fähigkeiten und Aufgaben. Wenn ich sie nicht zur Verfügung stelle, dann fehlen sie. Es wird auf jeden Menschen gezählt. Jeder Mensch, der es versäumt aus der schöpferischen Liebe tätig zu sein, trägt zur Verarmung der Welt bei. Wie das Neue Jerusalem (Neuer Jupiter nach R. Steiner) aussehen wird, das wird jetzt schon von uns bestimmt, weil die Weltentwicklung für uns da ist, das ist die Intention, der Schöpfungsplan, Menschen zu schaffen, die den Schöpfungsplan mittragen erstmals in Freiheit. Jetzt in unserem Zeitalter ist der geeignete Moment, sich dessen bewusst zu werden. Die Menschen, denen dieses Licht aufgeht, das sind die modernen Menschen. Die Menschen, die nur an der Vergangenheit kleben (Realität), gehen einen Bund mit Ahriman ein, der kann mit dem Alten gut jonglieren, es neu kombinieren, aber daraus entsteht keine Wirklichkeit, nur Täuschung und Illusion. 

Wir sind heute Realisten und leben in einer total illusorischen Welt in jeder Beziehung. Covid – was ist wirklich los? Die Wirklichkeit kennt kein Mensch. Vermutungswissen. Man pocht auf Zahlen. Die Statistik stimmt, aber die Fakten stimmen nicht. Da ist sehr viel Illusion. 

Apokalypse: „Ich kann Dir nicht bestätigen, dass dein Tun vor dem göttlichen Angesicht volle Wirklichkeit besitzt. Belebe in dir die Erinnerung an alles, was du aus den geistigen Welten empfangen und gehört hast. Pflege es in dir und wandle deinen Sinn. Wenn du nicht zu einem höheren Bewusstsein erwachst, so werde ich wie ein Dieb kommen, du wirst nicht wissen zu welcher Stunde ich über dich komme. Einige wenige Namen hast du jedoch in Sardes, die ihre Gewänder nicht befleckt haben. In weißen Gewändern werden sie meine Pfade gehen, dessen sind sie würdig. Wer überwindet, soll gleicherweise mit weißen Gewändern gekleidet werden und ich werde seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buche des Lebens. Ich will mich zu seinem Namen bekennen, vor dem Angesichte meines Vaters und vor seinen Engeln. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht.“ Der geheime Name des Menschen ist das ICH. Der unaussprechliche Name Gottes. ICH kann jeder nur zu sich selbst sagen. „Nicht Ich, sondern der Christus in mir.“ D. h. mein wirkliches ICH in mir, der weiß es. 

Zur Frage einer Teilnehmerin: Das Seelische ist das erste Schöpferische, was der Geist hervorbringt. Indem es den Astralleib umgestaltet. Die Seelenglieder werden durch das ICH gebildet. Das Seelische entsteht durch die schöpferische Tätigkeit des ICH. Am Anfang unbewusst oder unterbewusst. Seit der Neuzeit kann es immer bewusster geschehen (Bewusstseinsseele). Wenn es mir gelingt, das Seelische zum Geistigen hinzuwenden, das Bewusstsein zum Geistigen hinzuwenden, dann komme erst ich hin zum unsterblich Seelischen. Das meiste vom Seelischen, unser Alltagsleben, ist mit dem Tod futsch! Das ICH geht über die eine Inkarnation hinaus. Wir erschöpfen uns nicht in einer einzelnen Persönlichkeit, sondern in einer Vielzahl von Persönlichkeiten. Es war in der Vergangenheit so, mit wenigen hohen Eingeweihten ausgenommen, dass es die Unsterblichkeit der persönlichen Seele nicht gab. Das Geistige geht weiter. Aber die Persönlichkeit, die in einem bestimmten Erdenleben aufgebaut wurde, verweht, die ist weg. Aber ICH lernt von der Persönlichkeit, als die es verkörpert war, aber von der einen Qualität der Inkarnation nimmt es nichts mit ins Seelische. Dass es wirklich etwas unsterbliches Seelisches gibt, die Möglichkeit beginnt erst seit der Zeitenwende, es beginnt damit, dass das ICH fähig wird, Astralisches aus dem Nichts heraus zu erschaffen eigenständig ohne Hilfe. Das ist wesentlich, denn auch Eingeweihte haben in vorchristlicher Zeit bereits Astralisches ins Nichts verwandelt. Trotzdem war es nicht zu 100 Prozent ihres, denn sie haben nicht frei verfügen können über diese Schöpferkraft. Das geht im Grunde aber erst seit dem Erdenleben von Christus. Jetzt ist es erst unseres, d. h. wenn wir anfangen unsere Seele aus dem Geistigen heraus schöpferisch zu verändern, bewusst und aus der Freiheit heraus, das können wir in Zukunft mitnehmen, weil wir es als Schöpferkraft haben. Das Astralische wird zwar verwehen, aber wir können es wieder erschaffen jederzeit. Was brauchbar war, das können wir der Seele in der nächsten Inkarnation einverleiben. Die Früchte können wir unserer nächsten Persönlichkeit einverleiben. 

Jede menschliche Begegnung sollte in die Liebe getaucht sein. Liebe hat nichts mit sentimentalen Gefühlen zu tun. Dabei kann es zu knallharten Auseinandersetzungen kommen (Beispiel: Drogensüchtiger. Es kann ihn eine Auseinandersetzung retten, so der Weg der Liebe, aber ein gespieltes Mitleid und ein Nachgeben nicht, das ist nicht wirklich Liebe). Das Ausgießen der Zornesschalen ist Ausdruck der göttlichen Liebe. Liebe besteht darin dem anderen zu helfen, alles das loszuwerden, zu verwandeln, was an seelisch Negativem bei ihm drinnen ist. Das bedeutet Schmerz. Am Ende der Kulturepochen geht es über in den Kampf aller gegen alle, eine geistige Auseinandersetzung, wo die Liebe gerade dadurch gewonnen wird, dass jeder sich mit dem anderen auseinandersetzen muss. In der Tiefe unserer Seele stecken noch viele dunkle Kräfte, die wir uns noch gar nicht vorstellen können. Wir gehen aber auf diese Zeit zu. Wir laden seit vielen Generationen Karma auf uns. Die schlimmsten Sachen stammen aus der Frühzeit. Da haben wir die meisten Fehler gemacht, bis ins Schwarzmagische hinein. Das wird langsam herauskommen. Die Apokalypse sagt uns das voraus. Die Tiere kommen alle aus uns. Wir müssen uns wappnen, um mit ihnen fertig zu werden. Der Kampf besteht darin, dass diese Tiere durch Liebe erlöst sprich aufgelöst werden. Ich kann sie vertreiben, aber dann sind sie immer noch da. Sie zerstören dann woanders. In Liebe auflösen. Sie zu verwandeln, indem ich mich in Liebe mit ihnen verbinde. Ihnen meine positiven Kräfte schenken. Feindesliebe im Christentum. Geht über die Ohrfeige hinaus. Es sind seelische Kämpfe. Das wird starke Kräfte erfordern. Am Ende der Apokalypse sind wir in Zeiten in denen wir nicht mehr körperlich sein werden. Körperlos. Der erste Tod ist bereits vollzogen (letzte Inkarnation). Es gibt keine räumliche Trennung mehr dann. Alles ineinander. Erlösungskraft für die Seelenkräfte. Dann auch im Ätherischen, dazu brauchen wir die Christuskräfte. Das Seelische ist unsere Aufgabe.

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